links: Hannes Hofstetter: ARTMAYEUR

 

Das zentrale Thema in den Arbeiten von Hofstetter ist die Suche nach Antworten auf die großen Probleme der heutigen Existenz.
Hofstetter entdeckt die vielen Spielarten der Mehrdeutigkeit des Seins, was kein subjektives Verhalten ist  sondern  eine Notwendigkeit, um sich nicht Widersprüche, Komplexität, Konflikte mit der Realität entgehen zu lassen.
Folglich eine Matrix von kultureller und sozialer Leidenschaft, ohne die sich seine künstlerische Arbeit nicht zutreffend erklären lässt.
Hofstetter befindet sich am Kreuzungspunkt  vieler Innovationen, mit denen die Kunst ästhetische Zufluchtsorte zurückgewiesen hat und hat akzeptiert sich einzumischen in die wechselhaften Probleme des Lebens: action painting, pop art, land art, Kunst als „soziale Plastik“ (Beuys). Und bei Beuys, einem der wichtigsten  Exponenten der zeitgenössischen Kunst studierte Hannes 1967 in der Kunstakademie Düsseldorf.
Bei Hofstetter überwiegen gemischte Techniken als strenge stilistische Wahl. Es ist eine Notwendigkeit für den Künstler sich  verschiedener Materialien zu bedienen: Vom Acryl bis zu normalerweise nicht für die Malerei benutzten Materialien, die versuchen in die Bilder obwohl umgewandelt in das Lebenumfeld reale Elemente einzubringen. Grosse Formate charakterisieren seinen Stil; sie haben in sich eine unbegrenzte Expansion des Raums.


Bildverzeichnis


"Nord Süd I", 2001
 Triptychon
 3x230x165cm 
(230x495cm

 

nord-sud 2001

Francesco de Bartolomeis in "Arte Oggi":

NORD-SÜD

1997 wurde ich gebeten, über Hannes Hofstetter für eine Ausstellung zu schreiben. Eine Gelegenheit, einen großen Künstler zu entdecken, der 1996 Berlin verlassen hat und sich entschlossen hatte mit Paola in der hügeligen Gegend von Saluzzo zu leben. Das Leben mitten in der Natur mit dem alltäglichen Leben auf dem Lande hindert ihn jdoch nicht daran, sehr gut mit der Informationstechnologie vertraut zu sein.
Hannes studierte bei Beuys, aber er ähnelt ihm nicht. Er ist ein Maler, der sich für die heutigen Probleme mit Realismus und Leidenschaft widmet. Zum Beispiel realisiert der Nord-Süd-Triptychon 2001 (230x495cm), etwas was jeder Künstler erstrebt, eine persönliche Metapher des Lebens: das Wandern, das Orte und Blickwinkel wechseln, Natursituationen erleben und das Erfahren von verschiedenen Gegensätzen und Menschen.
Im Werk haben Raum (groß, klein, intern, extern) und Zeit Stärke und Leichtigkeit (diese mit Vergangenheit aufgeladen und in die Zukunft projiziert), es ist eine eine Vitalität vorhanden, die viele Wege zur Intensivierung des Wissens und der Vertiefung öffnet, und Orientierungen zu erforschen, selbst in dem, was unmöglich zu erklären ist.
Die drei Teile des Werkes haben keine lineare Abfolge und beschränken sich nicht auf bestimmte physische Umgebungen, sondern vermitteln den Sinn der Widersprüche des Lebens. Kreisförmigkeit, innere und äußere Übergänge, Transformationen, Erhöhungen, aber auch verunsicherte Verwurzelung in der Erde. In den Partitionen horizontale und vertikale Rhythmen; Glanz von Gold; Tiefe der Blau- und Schwarztöne, die sich durch klare Bereiche mit seltenen Rottönen ergänzen.
Der untere Teil des Triptychons hat keine Homogenität: es ist Erde, verwurzelt, aber auch mit Müll und Relikten, Unebenheiten und Brüchen; die oberen Teile sind ein Kontrapunkt mit ihrer Vielfalt. Im linken Abteil solares und diffuses Licht, warme Öffnungen zum Mittelmeer (Süden): Meere, weite Felder, Gebirgsprofile, lebendige Geometrien, die im zentralen Sektor mit vielen Variationen fortfahren. Der rechte Flügelbereich (Norden) bietet als intensive Erfahrung das Innere gotischer Kathedralen, aber auch sakrale Wälder der germanischen Mythologie, Orte der Erinnerung und Offenbarung zwischen Formen, die im Licht aufgehen.
Vielfalt der Dinge der Natur und des Menschen, Koexistenz der Gegensätze, umkehrbare Übergänge von Erhöhung und Grundfindung, lichten Öffnungen und fahlen Niederungen: Metapher des Lebens.

 

 

Hannes Hofstetter

"Atlantis I", 1988
145 x 220 cm

 

 

Hannes Hofstetter

"Verklärte Nacht",1989

Öl und Acryl auf Leinwand, 165 x190 cm

 

 

 
 
Hannes Hofstetter,
"Wasser XI",
1980 Öl auf Leinwand 95 x 180 cm
 
 
 
 
 
Hannes Hofstetter,
"Schlaflose Nächte III",
1992 Acryl auf Leinwand 140 x 105 cm
 
 
 
 


Hannes Hofstetter,
"Schlaflose Nächte I", 1982
Acryl auf Leinwand, 132 x 202 cm
 
 
 
 

Hannes Hofstetter,
"Schlaflose Nächte II", 1982
Acryl auf Leinwand, 110 x 155 cm
 


 
  Schwimmerin V

Hannes Hofstetter

"Schwimmerin V", 1979
Öl auf Leinwand
170x200 cm